Kyritz an der Knatter wurde 1232 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1237 das Stendaler Stadtrecht. Der Name „Knatter“ leitet sich laut Legende vom Klappern der hölzernen Wassermühlen an der Jäglitz ab, die Reisende auf dem Postweg Berlin-Hamburg störten.
Im 13. Jahrhundert begann der Bau einer Stadtmauer mit drei Toren und eines Franziskanerklosters, das bis zur Reformation 1539 bestand.
Die Stadt profitierte von Handelsprivilegien wie der Zollfreiheit in der Mark Brandenburg (1287) und der freien Schifffahrt auf Jäglitz und Dosse, was den Aufschwung von Tuchmacherei und Brauwesen förderte. Bekannt wurde das starke Kyritzer Bier „Mord und Totschlag“, das bereits 1488 erwähnt wurde.
Als Hansestadt (seit 1359) erlebte Kyritz wirtschaftliche Blüte, verlor jedoch mit dem Niedergang der Hanse an Bedeutung und entwickelte sich zur Ackerbürgerstadt.
Kriege und Katastrophen prägten die Geschichte: Der Raubritter Kurt von Bassewitz scheiterte 1411 bei einem Angriff durch einen unterirdischen Gang und wurde enthauptet – ein Ereignis, das noch heute im Bassewitzspiel gefeiert wird.
Im 19. Jahrhundert entstanden industrielle Betriebe im ehemaligen Klosterbereich, während die Stadt architektonisch von Fachwerkhäusern und dem kastellartigen Rathaus geprägt blieb. Historische Bedeutung erlangte Kyritz am 2. September 1945, als Wilhelm Pieck hier die Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone verkündete.
Kyritz ist mit seinem nahe gelegenen Untersee ein beliebter Ausflugsort und bewahrt mit Teilen der Stadtmauer, dem „Rosengarten“ auf alten Wallanlagen und der St.-Marien-Kirche sein mittelalterliches Erbe.
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