Der Wanderweg führt zu den historischen Gipsbrüchen des ehemaligen Sperenberger Gipstagebaus, in dem bereits seit dem Mittelalter Gips abgebaut wurde. Die Region blickt auf eine über 700-jährige Geschichte des Gipsabbaus zurück, der maßgeblich zur Entwicklung Sperenbergs beitrug und den Ort zeitweise zur größten Gewerbeansiedlung auf dem Teltow machte.

Doch die Gipsbrüche sind nicht nur ein bedeutendes Zeugnis der Industriegeschichte, sondern auch ein Ort wissenschaftlicher Weltgeschichte. Im 18. Jahrhundert entbrannte unter Gelehrten ein Streit darüber, ob das Erdinnere aus einem „feurigen Erdkern“ oder einem riesigen Eisblock bestehe. Die Parteien wurden nach der griechischen Mythologie benannt: Die „Neptunisten“ (u. a. Goethe und Alexander von Humboldt) glaubten an einen wässrigen Ursprung, während die „Plutonisten“ einen feurigen Kern annahmen.

Dieser Disput wurde durch eine bahnbrechende Tiefenbohrung in Sperenberg beigelegt. Unter Leitung des Oberbergrats Eduard Dunker begann man 1867 auf dem Gelände des Gipsbruchs mit einer wissenschaftlichen Bohrung. Am 15. September 1871 erreichte das Bohrloch eine Tiefe von 1.271,60 Metern und war damit das erste Bohrloch der Welt, das über 1.000 Meter tief war – und bis 1886 das tiefste Bohrloch weltweit.
Bei Temperaturmessungen stellte Dunker eine gleichmäßige Zunahme von 1 Grad Celsius pro 33,7 Meter Tiefe fest. Dieser Wert gilt bis heute als mittlere geothermische Tiefenstufe.

Das versiegelte Bohrloch liegt heute unter Wasser im gefluteten Tagebau.

Start & Ziel: Sperenberg ~ Strecke: 5 km


Impressionen

Gipswanderweg

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