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Rogätz

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Rogätz blickt auf eine tief verwurzelte Geschichte zurück, die bis in die Jungsteinzeit reicht, wie archäologische Funde belegen. Der Ort entstand vermutlich als slawische Siedlung und wurde erstmals 1144 urkundlich erwähnt, als König Konrad III. die Schenkung des Dorfes durch Graf Otto von Hillersleben an das Bistum Havelberg bestätigte. Strategisch günstig an der Elbe gelegen, entwickelte sich Rogätz im Mittelalter zu einem wichtigen Grenzposten zwischen dem Erzbistum Magdeburg und der Mark Brandenburg, was zu jahrhundertelangen Herrschaftskonflikten führte.

Die Burg Rogätz, im 10. Jahrhundert als sächsische Grenzfeste gegen die Slawen errichtet, wurde im 14. Jahrhundert zum Zentrum der Adelsfamilie von Alvensleben, die das Dorf über 500 Jahre prägte. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg nach monatelangen Kämpfen zwischen kaiserlichen und protestantischen Truppen schwer beschädigt und später nicht wieder aufgebaut – heute zeugt nur noch der markante Klutturm von ihrer einstigen Bedeutung.

Im 19. Jahrhundert verlor Rogätz seine adlige Herrschaft, als das Gut 1851 an den Grafen Schwerin-Putzar verkauft wurde. Industrialisierung und Elbschifffahrt brachten wirtschaftlichen Aufschwung, darunter eine Schiffswerft und eine Konservenfabrik. Der Zweite Weltkrieg hinterließ schwere Zerstörungen, doch der Wiederaufbau und die Ansiedlung von Vertriebenen ließen den Ort wachsen. Heute verbindet Rogätz seine historische Identität als Elb- und Industriegemeinde mit moderner Entwicklung, wobei der Klutturm als Symbol seiner bewegten Vergangenheit steht.